Weihnachts- oder auch Pokalbären

Wie kommt man darauf????

Kurze Erklärung hierzu! Meine Frau arbeitet für eine englische Firma, die einige Standorte hier in Deutschland betreibt. Jedes Jahr werden zu den Weihnachtsfeiern, diese unter einem bestimmtem Motto gestellt. Meist sind es Aufführungen die abteilugsweise dargeboten  und danach prämiert werden. Für Deutschland  hört sich dies etwas seltsam an, aber (so habe ich mir sagen lassen) auf der Insel soll es zu Weihnachten üblich sein. Damit hier Abwechslung entsteht, wird die Feier jedes Jahr von einer anderen Abteilung organisiert und das Motto festgelegt. 2009 war nun die Abteilung an der Reihe, zu der auch meine Frau gehört. Als Motto wurde "Wetten dass..." ausgesucht, in Anlehnung an der gleichnamigen TV-Show mit Thomas Gottschalk. Dazu hatte man sich überlegt, wären kleine Preise in (Haribo-) Bärenform passend. Aber woher bekommen?

Eine ihrer Arbeitskollegin hatte eine Verpackung für Süßigkeiten in Bärenform, zufällig kurz vorher erstanden. Diese Kunststoffform wollte man verwenden, um kleine Skulpturen herzustellen. Ich bekam das am Rande mit und auch, dass die ersten Versuche, nicht so wirklich zur Zufriedenheit verliefen. Kurz gesagt, hatte ich daraufhin angeboten etwas zu versuchen und so fing ich dann an:

Die erwähnte Kunststoffform, befüllte ich mit Stukateurgips aus dem Baumarkt. Nachdem der Gips abgebunden hatte, holte ich den Gips wieder vorsichtig heraus und ließ den Abdruck, vier bis fünf Tage komplett durchtrocknen. Der erste Abdruck war nicht so gut gelungen, diente aber hauptsächlich als Probestück. So wurden dann drei weitere Bären hergestellt. Nach der Trocknung, ging es an die weitere Bearbeitung:

  • Die Bären wurden an einigen Stellen nachgespachtelt. Dort hatten sich kleine Luftblasen gebildet, die nach der Trocknung als Löcher zurück blieben. Dies musste teilweise mehrmals wiederholt werden.

  • Die Abdrucke wurden mit verschiedenen Schleifmitteln bearbeitet, um die Oberflächen und  die Konturen für den Anstrich vorzubereiten. 

  • Die Gipsbären wurden dann mit einem Tiefgrund behandelt, damit der Gips nicht mehr zuviel Bindemittel, aus der anschließend aufgetragenen Farbschicht aufnimmt.

  • Es folgten eine Schicht Sprühhaftgrund und Filler. Zwischen den Arbeitsgängen wurde immer wieder geschliffen.

  • Erst dann, kamen die eigentlichen Farben, auf die Bären.

  • Zwischen den Trocknungszeiten der Bären, wurden Holzbretter zugeschnitten, die dann an den Kanten gefräst und  anschließend mehrmals gestrichen wurden. Diese Brettchen sollten den Bären als Sockel dienen und ihnen gleichzeitig mehr Standfestigkeit geben.

Das Probebärchen diente immer als "Versuchskaninchen", auch um die Verträglichkeit der  verwendeten Farben zu testen. Man hatte sich dann noch nachträglich überlegt, einen Trostpreis für den letzten Platz zu vergeben. Da das Probestück etwas kleiner als die anderen Bären war, wurde er mit den Resten der Farben Gold, Silber und Bronze besprüht und kam als "Trostpreis" hinzu. Aber hier mal ein paar Bilder:

Der Goldige....

        ....der Silberne....                  .... der Bronzene......

  ... und der "Trostpreis".

Hier noch mal alle zusammen.... kurz vor der Auslieferung. Grafierte Schildchen, sind noch als i-Tüpfelchen hinzu gekommen. Einen Tag vor der Übergabe, ist noch der letzte Anstrich aufgetragen worden. Knapper ging es nicht mehr! :-)