Handwagen zum Modelltransport

Die Idee einen Handwagen zu bauen, hatte ich schon seit einiger Zeit. Je nach Art und Größe der Modelle, kann es schon etwas umständlich/beschwerlich werden, bis man seine Sachen an einem bestimmten Ort hat. Ich treffe mich z.B. an unseren See zum Modellschiff fahren, da es keine direkte Zufahrt zum Wasser gibt, müssen Modelle vom Parkplatz zum Ufer, über einen ca. 150 m langen Trampelpfad getragen werden. Bei kleinen Modellbooten bis ca. 1,00 m Länge mag das noch gut gehen, aber alles darüber wird dann langsam unhandlich. Hinzu kommt ja noch diverses Zubehör, was man so mitnimmt. Einen kleinen Stuhl, den Sender, etwas Werkzeug und ggf. auch was zu trinken/essen. Da mein nächstes Modellschiff über die Metergrenze kommt, wurde nun vorab eine Transporthilfe erdacht. Grundlegende Überlegungen waren:

  • Das Handling, er sollte nicht zu schwer werden

  • Transportabel, damit zum Teil zerlegbar

  • Die Höhe des Wagens sollte der Oberkante/Ladekante des PKW entsprechen, um die Sachen rückenschonend umzuladen.

Bei meinen Recherchen für Material, bin ich dann im Baumarkt, über einen Bauplan für einen Bollerwagen aus Alfer-Profilen gestoßen. Diesen nahm ich dann als Grundlage und änderte ihn dann so um, wie es mir gefiel. Zuerst machte ich eine Aufstellung vom benötigten Material. Dann besorgte ich mir die benötigten Aluprofile, Aluplatten, Nieten, Räder, Achsen und Schrauben.

Kleiner Hinweis: Bei den Aluprofilen, bleibt bei einem Hersteller. Die Hersteller verwenden unterschiedliche Maße und die Profile sind untereinander meist nicht kompatibel. Das würde dann, wie bei meiner Bauweise für das Oberteil dazu führen, das sich die Teile nicht passgenau ineinander stecken lassen. Darunter leidet dann die Stabilität und auf einen wackeligen Transportwagen, möchte man dann doch verzichten.

Kleiner Teil es Materials

Begonnen wurde mit dem Unterwagen. Für die Grundplatte wurden die Stäbe auf Maß geschnitten, die geschnittenen Kanten mit einer Feile begradigt/geglättet.  Die Grundplatte bekam noch ein kleines Geländer, damit die beförderten Sachen einen gewissen Halt bekamen. Quasi als Rutschsicherung. Auf diesem „Geländer“ wurden an den Ecken, je ein Vierkantprofil aufgesetzt. Diese dienen als Aufnahme, für das Oberteil. Die Verbindungen der einzelnen Vierkantprofile übernahmen hier Kunststoffecken,  die einfach fest eingesteckt wurden. Die Festigkeit des Grundgerüstes, kam dann mit dem vernieten der Aluminiumplatte an den Rahmen.

Nun wurden die Aufnahmen für Achsen und Räder gebaut. Achsen und Räder sind günstig als Set, online bestellt worden. Es sollten Luftreifen sein, da sie dem Wagen eine gewisse Federung geben und Ersatzteile in jedem Baumarkt zu bekommen sind. Die hintere Achse bleibt starr, die vordere wurde als Lenkachse mit einer abnehmbaren Deichsel versehen. Die Deichsel bekam am oberen Teil eine Querstange einbaut und unten wird sie mit Schraube und Handrad am Unterteil befestigt. So lässt sie sich schnell an-/abnehmen. Die Länge habe ich nach eigener Vorliebe angepasst.

Endkappen auf den Achsenden runden das Bild ab.

Nun kam das Oberteil an die Reihe. Es sollte für den Transport abnehmbar sein und wird in das Unterteil, an den Eckprofilen eingesteckt. Darum ist das Vierkantprofil eine Nummer kleiner, als vom Unterteil. Hier konnten allerdings keine Verbinder aus Kunststoff eingesetzt werden und der seitliche Eckschutz wurde aus Aluminiumplatten selbst zugeschnitten. Zusätzliche Stabilität bekamen die Ecken durch aufgesetzte Dreiecke, die ich noch in der Bastelkiste hatte. So konnte ich nun meine ersten Testrunden drehen. Da die Räder mit Kugellagern ausgestattet sind, lässt sich der Wagen leicht ziehen und/oder schieben.

So lässt es sich auf der Werkbank, auch zusätzlicher Beistelltisch verwenden.

Die Materialkosten beliefen sich auf ca. 150.-€. (Stand 2017) Ist natürlich kein Schnäppchen, allerdings habe ich nun einen Wagen, so wie ich ihn haben wollte und es ist eine einmalige Anschaffung. Zuvor hatte ich nach fertigen Wagen im Handel geschaut. Entweder kam es mit dem Preis nicht hin, waren mir nicht stabil genug oder zu schwer und man hätte sie nachträglich  aufrüsten müssen. 

Durch das abnehmbare Oberteil hat man nun auch einen Handwagen für den Familienausflug. :-) Lässt sich eben universell einsetzen. Stabil ist er allemal, ich habe mich probeweise darauf gesetzt und gehöre nicht gerade zu den Fliegengewichten. Wenn man die Gesamtlänge um ca. 20 cm kürzt, bekommt man ihn in fast jedem Mittelklasse PKW  quer rein.


Das Ganze geht natürlich auch noch kleiner, z.B. als Einachser  mit seitlich angebrachten Handgriffen.  So läuft man nicht direkt davor, wenn längeres Ladegut transportiert wird. Möglichkeiten (auch für die Verwendung) gibt es genug.

Hier mal ein paar Beispiele zur Nutzung.

Probeaufbau in der Garage, als kleine mobile Werkbank und verpackt im Auto.

....und Spaß hat das auch noch gemacht, was will man(n) mehr.Das wars vorerst..... :-)