Torpedobootzerstörer "SMS V116" von 1918


Etwas zum Original:

1916 in Auftrag gegeben, konnte es nach dem I.WK, am 31. Juli 1918 in Dienst gestellt werden. Die Bezeichnung als Großes Torpedoboot und/oder als Torpedobootzerstörer, lässt den eigentlichen Verwendungszweck dieses Typs erahnen. Zu seiner Zeit war es auch geplant, es als Sicherungs- und Begleitboot zu Verwenden. Mit der Ausrüstung und Bewaffnung wäre es gut möglich gewesen, es gegen die englischen Zerstörer einzusetzen. Die V116 und das Schwesterschiff S113 (Bauwerft Schichau) wurden als einzige Boote dieser Gattung vom Stapel gelassen. Alle Anderen noch im Bau befindlichen Boote, wurden zum Ende des I.WK abgebrochen. Am 23. Mai 1920 erfolgte die Übergabe an Italien. Dort wurde es als Zerstörer "Premuda", in die italienische Marine eingegliedert und blieb bis 1939 im aktiven Dienst. Laut Internetrecherche wurde es danach außer Dienst gestellt und anschließend abgebrochen.

Daten zum Original:

Bauwerft:                            AG Vulcan Stettin

Länge:                                 107,50m, Breite:  10,4m

Tiefgang:                             3,8m,

Einsatzgewicht:                  2360 t

PS:                                       45.000,

Höchstgeschw.:                  34,5 Knoten

Besatzung:                          189 Mann

Antrieb:                               Öl- Befeuerung mit 660m³, auf vier Doppelkessel,

                                             für 2 AEG-Vulcanturbinen. Die Reichweite bei

                                             20 kn Marschgeschwindigkeit, betrug 2500 sm.

Bewaffnung:                        vier 15cm, L/45 Schnellfeuerkanonen.

                                             zwei Schwenkbare 60cm Torpedo- Doppelrohre,

                                             4  Reservertorpedos.


Das Modell

Das Modell entstand 1993, durch meinem Modellbaukollegen Karl-Heinz Röhrig. Im Maßstab 1:100, wurde es nach einem Bauplan erbaut und ist seitdem auf etlichen Veranstaltungen zu sehen gewesen. Als Letztes, bei dem Kaiserlichen Treffen 2010 in Wuppertal, wo es bei WDR Dreharbeiten gut ins Bild kam. In der Modellwerft 2/2002, Seite 14, wurde es  eingehend beschrieben. Karl-Heinz hat sich kürzlich entschlossen, seine Flotte zu verkleinern und nur noch seine graue „S.M.S. Emden“ zu behalten. Daher nahm ich sein Angebot, den schwarzen Gesellen (wie Karl-Heinz ihn immer zu nennen pflegt) zu übernehmen, gerne an. Gebaut wurde der schwarze Geselle, mit Holzleisten auf Holzspanten, ...also die klassische Bauweise. Danach mit Harz versiegelt und anschließend lackiert.


Das mal so in der Kurzfassung! Ich will darum auch keinen neuen Baubericht aufstellen, sondern hier zeigen, das auch unsere Modelle einem gewissen Verschleiß unterliegen.

Bild aus dem Jahr 2002


Da der Rumpf komplett aus Holz besteht, haben sich durch die jahrelangen Fahrten natürlich auch Gebrauchs- und Abnutzungserscheinungen bemerkbar gemacht. Bei den Treffen am See viel uns immer wieder auf, dass bei kleiner Fahrt von den Wellen ein Geräusch kam, was sich mit erhöhen der Geschwindigkeit verflüchtigte. Karl-Heinz konnte sich, trotz unserer Sticheleien :-) nicht dazu aufbringen, dem Geräusch beizukommen. Somit war dies natürlich mein erster Ansatz, dort  nachzuforschen. Wie es aber so ist, wenn man einmal dabei ist, fallen immer mehr Sachen ins Auge..... aber dazu später mehr. Nachdem ich mir die Wellenanlage angeschaut habe, konnte ich den Grund des Geräusches bald ausfindig machen. Im Rumpf waren zwei Messingröhren eingepasst, um als Aufnahme der eigentlichen Wellenanlagen zu dienen.

Auch bei Schäden an den Wellen oder Wellenbuchsen war es möglich, diese auszutauschen ohne den eigentlichen Rumpf zu beschädigen. Außen endeten die Stevenrohre in einer Stütze.

Innen wurde der Übergang von Stevenrohr und Rumpfdurchlass mit einen Stück Gummischlauch gehalten und nach Außen abgedichtet. Von dort weiter bis zum nächsten Spant, an dem ein kleines Stück Messingrohr befestigt war, um dem Halt zu geben. Von dort wurde an der Welle eine Kupplung angebracht und diese mit dem Motor verbunden. Das Geräusch kam von der Steuerbordwelle. Das ganze Stevenrohr schob sich um 2-3mm hin und her und rutschte glücklicherweise nicht aus der Aufnahme bei der Schraube. Es reichte aber aus, um innen gegen den Stellring der Welle zu drücken. Mit Erhöhung der Motordrehzahl konnte ich beobachten, wie sich alles wieder an den ursprünglichen Platz verschob. Weiter hatte ich bemerkt, dass die StBd- Schraube etwas "unrund" lief. Ursache denke ich, war mal eine (oder mehrere) Grundberührung, so das die Welle selbst etwas abbekommen hatte. Um dies zu überprüfen, musste die Welle natürlich herausgenommen werden. Leider saß der Stellring so fest, das mir nur die Möglichkeit blieb, diese nach innen heraus zu schieben. Dazu musste allerdings erst der Motor weg. Dabei bemerkte ich, das dieser etwas in seiner Halterung verrutscht und die Motorwelle in einem spitzen Winkel, mit der Kupplung verbunden war. Dadurch hatte die Wellenbuchse des Motors leicht Schaden genommen, darum entschloss ich mich, gleich zwei neue Motoren mit einzusetzen. Bei genauerer Betrachtung des Rumpfes fällt natürlich die Stelle im Bugbereich auf, wo mit einer roten Farbe, die nachträgliche Bearbeitung einer Schadstelle abgedeckt werden sollte.Durch die andere rote Farbe natürlich total unauffällig ;-) Achtern bei den Wellenausgängen entdeckte ich an beiden Seiten feine Haarrisse im Lack und eine Stelle, bei der schon versucht worden war, mit Kleber oder Harz Stellen abzudichten, bzw. zu versiegeln. Dies hat jahrelang auch gehalten, aber nun wurde es spröde und begann sich zu lösen.

Spätestens hier wurde mir klar, nur mal eben ausbessern …. iss nich! Also wurden alle elektrischen Einbauten im Rumpf und alle Anbauteile am Rumpf entfernt.

Nur der Ein-/Ausschalter blieb an seinem Platz und wurde zum lackieren abgedeckt. Die Innenseite des Rumpfes war damals mehrfarbig gestaltet worden und blätterte stellenweise ab. Dies sollte nun ebenfalls aufgearbeitet werden, um die Gebrauchsspuren zu entfernen. Als erstes stand da die Beseitigung des ausgetretenen Wellenfettes an erster Stelle. Danach schleifen und spachteln des gesamten Rumpfes.

Die Innenseite wurde grundiert und mit grauen Lack komplett neu gestrichen.

Als ich die Haarrisse achtern etwas erweitern wollte, um die losen Stellen zu entfernen und um der Spachtelmasse eine bessere Auflagefläche zu bieten, sind zwei Löcher aufgetaucht. Jeweils auf gleicher Höhe recht und links der Wellenausgänge. Beim vorsichtigen lösen der Oberschicht kam brauner Holzstaub zutage. Dort hatte sich wohl mal ein Feuchtigkeitsnest gebildet, war eingeschlossen worden und das Holz war dort einfach verrottet. Zum Glück hatte es sich nicht weiter ausgebreitet, da keine frische Luft daran kam. Nach entfernen und säubern der Stellen, wurden diese versiegelt, ausgegossen und die Stellen gespachtelt. Bei den Schlingerkielen sind beim schleifen weitere kleinere Hohlräume entdeckt worden. Allerdings nicht so schlimm, hier hatte sich wohl mit dem Jahren die Spachtelmasse und Farbe etwas gehoben, ohne dass das Holz beschädigt war. Holz arbeitet schließlich und das war hier gut erkennbar.

Die angedeuteten Bullaugen wurden mit einem Fräser bearbeitet, um die alte Farbe herauszuholen und Platz für die neue Farbe zu schaffen. Wenn auch nur angedeutet, so sollte doch die Tiefenwirkung optisch erhalten bleiben! Die Ablaufrinnen über den Bullaugen, haben sich teilweise beim schleifen gelöst. Hier wurden Neue aus 3mm Draht gefertigt und mit flüssigen Sekundenkleber fixiert.

Der eigentliche Halt entstand durch die folgende Grundierung des ganzen Außenrumpfes. 

Als Nächstes stand nun die Wellenanlage auf dem Programm. Mittlerweile sind die neuen Motoren und der neue Wellenstahl eingetroffen. Da die alten Wellen mit einer Länge von 330mm und 2mm Durchmesser nicht den Standartlängen entsprach, mussten die Neuen angefertigt werden. Gewindeschneiden und auf die richtige Länge bringen, waren schnell erledigt. Da ich nicht neue Wellenrohre anfertigen wollte (dazu fehlt mir eine Drehbank zum Drehen der Buchsen), sollten die Alten weiter zum Einsatz kommen. Bei beiden Stevenrohren waren einseitig die Buchsen etwas ausgeschlagen, besonders natürlich bei der Steuerbordwelle. So drehte ich die Wellen um 180°, das die schadhaften Buchsen nach innen kamen. Anstelle der Aufnahmeröhrchen am Spant, sind neue Röhrchen genommen worden. Auf diesen wurden, zur Aufnahme von Kugellagern etwas größere Rohre aufgelötet. Die Kugellager haben einen Innendurchmesser von 2 mm für die Wellen. Die Übergänge von Stevenrohr und den Halterungen wurden mit einem Schrumpfschlauch gesichert. Die Teilstücke der Stevenrohre, welche von außen sichtbar sind wurden silbern lackiert, um den Anschein einer frei laufenden Welle vorzutäuschen.

Das Ruderblatt wurde natürlich ebenfalls etwas nachgearbeitet!

Auf dem Oberdeck war mir aufgefallen, das am Übergang vom Bugbereich zum abnehmbaren Teil des Decks, sich eine Lücke gebildet hatte, mit einem leichten Höhenunterschied dazu. Kaschiert wurde es bisher mit einem Stück Isolierband.

Wenn schon, denn schon, dachte ich mir! Mit einem Stück 0,5er Alublech auf dem vorderen Bereich, wurde der Höhenunterschied zum abnehmbaren Deck ausgeglichen.

Anbauteile in dem Bereich, sind vorher entfernt worden. Ein weiteres Stück Alublech wurde zugeschnitten und auf dem vorderen Teil des abnehmbaren Decks aufgeklebt. Wenn nun das Deck aufgesetzt wird, schiebt es sich über den verbleibenden Spalt und deckt diesen ab.

Im Heckbereich wurde das Deck mittels eine Kreuzschraube, mit dem Rumpf verbunden.

Diese Schraube fiel mir immer wieder ins Auge und stört etwas die Optik. Da ich keine genauen Abbildungen des Originalbootes vom Heckbereich habe, habe ich eine passenden Schraube genommen und diese mit einer Öse versehen.

Ist etwas größer ausgefallen, so das ich mit meinen „zierlichen Griffeln“ ;-) nun das Deck ohne Schraubendreher entfernen kann. Schwarz lackiert, fällt es nicht mal so doll auf! 

Nachdem der Rumpf nun die Vorarbeiten hinter sich hatte, wurden er und das neue Vorschiff des abnehmbaren Decks, mit seidenmatter Farbe lackiert. Hierzu besorgte ich die passenden Farbtöne, wie sie zu der Zeit (ungefähr, da es keine genauen Angaben mehr gibt) in Verwendung waren.

Das RAL- System gab es seinerzeit natürlich noch nicht, allerdings kann man die Farbtonwahl im Internet oder in diversen Fachliteraturen nachlesen. Dort findet man auch Vergleichskarten, für die verschiedenen Farbhersteller und deren Farbcodierungen. Unglücklicherweise setzte zu dem Zeitraum der Polenflug (ich wohne zwischen Feldern auf dem Lande) ein und nach kurzer Zeit war einfach alles, mit einem gelben Schleier überzogen. Damit die Trocknungszeit überbrückt werden konnte ohne die Lackierung zu beeinflussen, wurden die lackierten Teile, in die Aufbewahrungsbox von Karl-Heinz gestellt. Karl-Heinz hatte sie sich angefertigt, um das Boot während der Winterzeit staubfrei im Keller lagern zu können. Hier bekam sie noch eine zusätzliche Verwendung.                                               Oberes Bild. Boot bei der Übernahme

Die angedeuteten Bullaugen wurden mit einem alten gekürzten Pinsel, von Hand ausgemalt.

Nun ging es erst einmal an der Elektrik weiter. Die alten Kabel waren bereits raus und nach deren Untersuchung wurde als erstes am Antriebsakku neue Kabel angelötet. Die vorhandenen Stecker und Buchsen wurden zum Teil ausgetauscht, um sie an meinen vorhandenen Ladekabeln anschließen zu können. Mehrere Adapterkabel wurden herausgenommen und neue Kabel zum Empfänger verlegt. Motoranschlusskabel zusammen mit einem Entstörsatz angelötet. Die Verkabelung im Boot befestigt und nach Laden der Akkus und anbringen des Fahrtreglers, wurde es getestet und mein Sender entsprechend neu eingestellt.

Da nun alles soweit war, musste jetzt eigentlich der Trimm des Bootes erfolgen. Ich befürchtete, das infolge der Schleif-/ Spachtelarbeiten und der Neulackierung, sich die Gewichtsverhältnisse des Bootes verändert haben. Unterhalb des Rumpfes befindet sich noch eine Bleibombe, um den Schwerpunkt des Bootes so tief wie möglich zu setzen.

Mein Problem war nun, das es bei uns keine Badewanne gibt und die Duschwannen zu klein für den Rumpf sind. Aus alten Regalbrettern baute ich eine kleine Wanne, legte sie mit Folie aus und füllte dort Wasser hinein.

Zum Trimmen musste es reichen. Dabei stellte sich heraus, dass ich an Backbord, noch 30g an Gewicht hinzufügen musste.

Ich hatte schon Schlimmeres befürchtet, aber so lag das Boot richtig im Wasser. Nun kamen die entfernten Anbauteile wieder an ihrem Platz.

Die Anker sind neu lackiert und wurden mit Haltetrossen wieder am Rumpf angebracht. Für die Haltetrossen nahm ich beigefarbenen Zwirn, der von der Farbe her den Originalseilen entsprechen sollte. Nachdem diese angebracht waren, gefallen sie mir eigentlich nicht so besonders und werde sie wohl beizeiten, gegen schwarze Tampen austauschen. Vorne am Bug fehlen auch noch die Bootsnummern, diese werde ich mit Reibebuchstaben anbringen und mit matten Klarlack versiegeln. So ging es bei der ersten Gelegenheit zum See. Karl-Heinz habe ich das Boot natürlich als Ersten gezeigt und die anschließende Probefahrt verlief ohne größere Probleme. Das Rudergestänge werde ich noch etwas verfeinern, ansonsten läuft das Boot wieder perfekt.... allerdings wesemtlich leiser als vorher.

Zusammen mit Karl-Heinz seiner „SMS Emden“ und dem Kombifrachter „Bayernstein“ von Heinz Maier aus der IG, gibt es ein schönes Bild auf dem Wasser ab. Passend auch, da alle im gleichen Maßstab gebaut sind.

Fazit: Auch wenn Modelle (egal ob Schiff, Truck, Flugzeug etc.) jahrelang ohne Probleme laufen und auch keine Störungen haben, so hat mir dieses Projekt gezeigt, dass man dennoch manchmal genauer schauen sollte. Nicht alles als gegeben hinnehmen. Wie es sich hier gezeigt hat, sind es die versteckten, nicht sofort sichtbaren Sachen, die die Angelegenheit verschlimmern können. Ich habe mir für mich selbst vorgenommen, vor und nach der Fahrsaison, alles genau  nachzusehen und mir eine Checkliste angefertigt. Mag vielleicht übertrieben klingen, aber besser als sich schlimmstenfalls, eine Taucherausrüstung leihen zu müssen! ;-)

Diese Nacharbeit wurde von mir schriftlich begleitet. Den Bericht legte ich der Redaktion der "ModellWerft" vor und exakt 10 Jahre, nachdem Karl-Heinz seinen Baubericht dort veröffentlicht hatte, wurde nun meine "Werftliegezeit" in der Ausgabe 2/2012 abgedruckt. Sehr zur Freude von Karl-Heinz! :-)

Stand: 2012-03-25

Zwei Jahre nach dem letzten Auftritt bei einer Veranstaltung, war es beim Kaiserlichen Treffen in Wuppertal 2012, mal wieder soweit. Zum 50 jährigen Bestehen des SMC Wuppertal, wurden einige Runden gedreht.

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Nach den ersten Fahrten wurden weitere Möglichkeiten der Verbesseung in Betracht gezogen. Als erstes wurde der alte Akku- Stecker, gegen eine neue T-Verbindung ausgewechselt.

Die alte Decksdichtung hat immer wieder Wasser eindringen lassen, nicht viel, aber nach einiger Zeit kamen weitere Schwachstellen zutage. So zeigten sich feine Haarrisse, innen und außen im Kielbereich und beim entfernen der losen Stellen, hat sich zu großen Teilen die alte Basis-Spachtelmasse verabschiedet.

Also wurde alles soweit es ging, bis zum blanken Holz herunter geholt. Die Übergänge vom Holz zum Lack plan geschliffen und alles satt mit Kunstharz getränkt.

Nach einer ausreichenden Trocknungszeit, wurde erst wieder geschliffen und die Übergänge mit 2K Leichtspachtel ausgeglichen. Dies musste natürlich  mehrmalig wiederholt werden, bis die Übergänge geglättet und nicht mehr sichtbar waren.

Nach Ausbau des Ruderservo und Gestänges, wurde auch im Rumpfinnern  "Klar Schiff" gemacht. Unten sieht man das Ergebnis der Aktion.

Während der Trocknungszeiten des Rumpfes wurde das abgenommene Deck bearbeitet. Zuerst wurde die alte poröse Dichtung entfernt. Das Deck wieder in Position gebracht und an vorher markierten Stellen, Löcher für die neuen Befestigungen durch Deck und Rumpfauflagefläche gebohrt. Auf dem ersten Bild erkennt man noch die Haken der ursprünglichen Befestigung.

In dem Rumpf wurden dann M3 Schraubhülsen eingelassen, diese haben ein Innengewinde, in denen die Decksschrauben dann greifen können. 

Wo ich dann schon mal dabei war, sollte das Deck mit den Aufbauten komplett aufgearbeitet werden. So kamen als nächstes, das meiste Deckzubehör runter.



Auf dem Rumpf wurden noch mit 2x2mm L- Winkeln, eine Einfassung für das Deck gefertigt und aufgeklebt und später schwarz lackiert.

Danach kam frische Farbe auf das Deck. "Rostklopfen" inbegriffen ;-)

Als neues Dichtungsmaterial wurden Schaumstoffplatten aus dem Baumarkt (Hobby-Bastelabteilung) besorgt. Diese in Streifen geschnitten und so unter das Deck geklebt, dass die Löcher der Schrauben mit abgedeckt wurden. Die Löcher wurden nachgeschnitten und so bekamen die Schrauben ebenfalls einen "Dichtungsring".

Natürlich wollte ich die Schrauben nicht so belassen und habe kleine Messingplatten, sowie kleine Stücke vom Rundmaterial geschnitten. Alles aus gesammelten Restmaterial.

Die Teile wurden auf den Schrauben aufgelötet. Die Platten mit Löchern versehen und rund geschliffen, sehen danach wie Decksösen aus. Die anderen Schrauben bilden kleine Deckspoller nach. Schwarz lackiert, fallen sie an Modell kaum auf.

Am Bug fehlte noch die damals übliche Bezeichnung. Nachdem ich keine Decals mit einer passenden Schriftart finden konnte, habe ich mir am PC eine  Schriftart ausgesucht. Auf Papier gedruckt, wurde es dann auf 1mm Polystyrol geklebt und ausgeschnitten. Auf einem Streifen Tesa positioniert und so an den Rumpf geklebt.

Abschließend mit matten Klarlack fixiert, ergibt es einen 3D-Effekt wie bei aufgeschweißten Buchstaben.


Hier nun ein Teil der alten Decksausrüstung nach der Demontage. Einige der Sachen mussten altersbedingt etwas nachgearbeitet werden oder bekamen noch diverse Ergänzungen.

Den Torpedos wurden als erstes, fehlende Schwanzflossen beigebracht. Dazu eignet sich gut Restmaterial aus der Bastelkiste. Hier sieht man das vorher und nachher der Arbeit.

Auf einen alten original Foto von 1906 habe ich kleine Karren gesehen, mit denen Torpedos hin und her geschoben wurden. So etwas dachte ich, würde sich auch als Zubehör gut machen. Aus kleinen Messingstücken bog ich die Wannen, je zwei große Handräder wurden mit einer Achse versehen und unter dem Blech angelötet. Drehen müssen sich die "Räder" ja nicht, aber sie kommen den Originalen doch sehr nahe.

Hierauf wurde dann eine Stellprobe auf dem Modell selbst vorgenommen.

Die Karren wurden noch lackiert und an den Bestimmungsorten auf Deck kamen noch Decksösen hinzu. Torpedos bekamen nun auch noch ihre Doppelschrauben ans Heck und alles wurde an Deck mittels Seile befestigt.

Auf einen Bild hatte ich mal so ein metallfarbenes Torpedo gesehen, es handelt sich hierbei um ein Übungstorpedo, die nach dem Abschuss wieder eingesammelt wurden. Wegen besserer Sichtbarkeit blieben die so auffällig. Die scharfen Torpedos waren dagegen dunkler lackiert.

Bei den Seeminen wurden die alten Kleberreste entfernt und die Teile mit etwas Farbe aufgehübscht.

Die kleinen Waffen sind ebenfall gereinigt und mit etwas Farbe kenntlicher gemacht worden. Danach war das Deckpersonal mit dem Reinschiff dran. :-)


Nachtrag 2018-09-29

Nachdem ich nun schon so einiges an dem Modell gemacht hatte, fehlte noch die passende Beleuchtung. Positionslichter und die beiden Suchscheinwerfer sollten nun ihre Funktion bekommen. Das war an einem fertigen Modell nicht so einfach wie gedacht, nachträglich neue Verkabelungen anbringen ohne dabei großen Schaden anzurichten. Nach einer intensiven Denkphase hatte ich dann die beste Möglichkeiten gefunden, um die Kabel im Oberdeck an- und unterzubringen. Auf der Brücke, am inneren Schanzkleid, wurden rechts und links jeweils kleine Kästen aus Restmaterial gebaut. Farblich angeglichen und mit den nötigen LED`s ausgestattet, fällt die nachträgliche Installation kaum auf.  

Die Suchscheinwerfer wurden abgenommen und mit LED´s ausgestattet. Neu bemalt und an ihren Plätzen angebracht.

Die gesamte Verkabelungen der Lampen, wurden unterhalb des Oberdecks gebündelt und mit einem Mehrfachstecker versehen. Bei modellbauregler.de hatte ich ein einfaches Lichtmodul gefunden. Das für meine Belange vollkommen ausreicht. Im Rumpf platziert und mit den benötigten Kabeln und Stecker versehen ist es ideal, wenn man auf zusätzliches Gewicht am Modell achten muss.

Gleichzeitig wurde ein neuer AN-/AUS Schalter angebracht und neue Akkus besorgt. Der alte NC-Fahrakku und der NC-Empfängerakku, hatten nach gut 20 Jahren ihren Ruhestand mehr als verdient. Da die neuen Akkus wesentlich leichter, mit noch mehr Leistung waren, musste die Schwimmlage neu austariert werden. Bei derart schmalen und leichten Modellen, machen ein paar Gramm schon den Unterschied.

Schlusswort

Vorerst bin ich nun mal fertig mit dem Ganzen und freue mich auf die nächsten Fahrten mit dem Modell. Wie bei jedem Projekt….. man lernt immer wieder was hinzu und das macht den Modellbau ja auch so vielseitig. Eins ist auf jeden Fall schon mal klar. Ich werde so schnell kein fertiges Modell mehr nachträglich mit Licht ausstatten wollen. Die Gefahr dabei (zu)viel zu beschädigen ist einfach sehr groß. Beim Bau eines neuen Modells, sollte man von vornherein Möglichkeiten schaffen, um nachträgliche Funktionen einbringen zu können. z.B. durch Kabelkanäle. Was bei derart älteren Modellen meist mit Schwierigkeiten verbunden ist.